Hinter Glaubenssätzen wie „Der Hund braucht eine harte Hand, sonst tanzt er uns auf der Nase herum“, „Hunde manipulieren und kontrollieren uns, wenn wir sie nicht dominieren“ oder „Der Hund hat das zu tun was ich sage, kommt gar nicht in Frage, dass ich für den Hund zurück stecke“ steckt oft eine große Portion an Verletzlichkeit. Verletzlichkeit durch negative Emotionen, derer wir uns vielleicht nicht bewusst sind, weil sie tief in uns und unserer Geschichte verankert sind:
🖤die Angst vor Kontrollverlust – „Der Hund beherrscht mich, wenn ich ihn nicht kontrolliere.“
🖤die Angst vor Bewertung – „Die Leute denken ich hab das nicht im Griff, ich bin zu lieb, zu schwach, zu nett…“
🖤Versagensängste – „Wenn ich nicht einmal den Hund hinbekomme, was bekomme ich dann eigentlich hin?“
🖤die Wut und der Frust darüber nicht wahr genommen, nicht ernst genommen, nicht respektiert zu werden – „Siehst Du mich eigentlich?“
Unsere Emotionen, ob negativ oder positiv, können wir nicht ausschalten, sie kommen und gehen. Vielleicht haben wir in unserem Alltag häufig Situationen erlebt, in denen diese getriggert wurden. Vielleicht haben wir sie auch schon oft, zu oft, unterdrückt. Dann sind wir mit dem Hund unterwegs, der durch sein Verhalten genau diese Gefühle triggert. Der Druck in unserer Brust steigt und wir können nicht mehr unterdrücken. Wir handeln irrational, emotional, unfair. Wir werden streng, hart und kühl, denn das gibt uns –zumindest kurz– das Gefühl, wieder die Oberhand zu gewinnen, die Situation voll im Griff zu haben. Uns voll im Griff zu haben. Obwohl genau das Gegenteil der Fall ist. Gerade in unangenehmen Momenten sollten wir verständnisvoll, weich und liebevoll mit uns selbst umgehen. Inne halten, Gefühle wahrnehmen, sie akzeptieren und ziehen lassen.
Du verlierst nicht die Kontrolle über Dein Leben, weil Dein Hund an der Leine zieht – er hat einfach gerade etwas Stress. Die Menschen um Dich herum bewerten Dich nicht, weil Dein Hund nicht ihrem Weltbild entspricht – sie finden Deinen Hund vielleicht einfach nur süß, oder haben gar mit sich selbst zu tun. Du bist kein Versager, weil Dein Hund nicht auf Deinen Rückruf hört – er wird seine Gründe haben, oder er hat es einfach noch nicht verstanden. Dein Hund nimmt Dich wahr und schätzt Dich sehr – er muss nur gerade diese spannende Schnüffelstelle überprüfen.
Nimm die Gefühle wahr und schaffe Dir Ventile, die nicht Dein Hund sind. Denn unser treuester Begleiter hat es nicht verdient, unsere Themen auszubaden. Eine Freundschaft kann nur dann halten, wenn wir sie regelmäßig mit positiven Gefühlen aufladen und nichts, rein gar nichts an der Freundschaft für eine Selbstverständlichkeit halten.
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